Alles über Coenzym Q-10

Q-10 ist ein gelb-oranges, kristallines Pulver ohne Geruch und Geschmack. Q-10 ist eine körpereigene Substanz.
Es wird zum Teil über die Nahrung aufgenommen, aber auch im Körper selbst produziert. In jeder menschlichen Zelle wird die Energie aus der Nahrung in körpereigene Energie (ATP) umgewandelt. Q-10 ist als Coenzym an der oxidativen Phosphorylierung beteiligt, über die 95 % der gesamten Körperenergie (ATP) erzeugt wird. Die Organe mit dem höchsten Energiebedarf – wie Herz, Lunge und Leber – weisen deshalb auch die höchste Q-10-Konzentration auf.

1. Das Wichtigste in Kürze:

  • Coenzym Q10 wird in allen lebenden Körperzellen zur Energiegewinnung benötigt.
  • Es wird sowohl über viele Lebensmittel aufgenommen als auch im Körper selbst produziert.
  • Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für gesundheitliche Vorteile von Q10-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln bei gesunden Menschen.
  • Achtung: Wechselwirkung mit Blutgerinnungshemmern (Vitamin K-Antagonisten) möglich. Überdosierungen können zu Durchfall, Übelkeit, Appetitverlust und Unwohlsein führen.

2. Hauptwirkungen von Q10

  • Fördert die Bildung der Zell-Energie ATP
  • Wirkt antioxidativ
  • Stabilisiert die Zellwände
  • Stabilisiert die Wände der Mitochondrien
  • Stärkt das Immunsystem
  • Schützt die Nervenzellen (neuroprotektiv)
  • Schützt die Herzmuskelzellen (kardioprotektiv)
Coenzym Q-10 auf www.tasnim.eu kaufen
Coenzym Q-10 bei Tasnim kaufen. https://tasnim.eu/

3. Was steckt hinter der Werbung zu Coenzym Q10?

Die Zahl der erhältlichen Produkte, die die Nahrung mit Coenzym Q10 ergänzen sollen, ist mittlerweile riesig. Der Stoff wird entweder einzeln oder in Kombination mit Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenextrakten angeboten.

Ob und ab welchen Dosierungen Coenzym Q10 aus Nahrungsergänzungsmitteln bei Menschen nützlich ist, ist jedoch sehr unklar. Alle bisher von Herstellern eingereichten und von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüften Werbeaussagen sind als wissenschaftlich nicht belegt bewertet worden. Dazu gehören beispielsweise Behauptungen, die einen Nutzen von Q10 hinsichtlich der Energiegewinnung, des Blutdrucks, des Schutzes vor oxidativen Schäden, kognitiver Funktionen, des Cholesterinspiegels oder zur Leistungssteigerung versprechen. Sie tragen den Status “non-authorised”, sind also nicht zulässig und als Werbeaussagen verboten.

Trotzdem findet man immer mal wieder Hersteller, die weiterhin einige dieser Gesundheitsversprechen verwenden. Da ist dann die Lebensmittelüberwachung gefragt. Im Jahr 2012 gab es einen Gerichtsbeschluss des Oberlandesgerichtes Hamm,der Herstellern ausdrücklich verbot, ihre Q10-Produkte mit bestimmten Gesundheitsaussagen wie einer Stärkung der Herzfunktion zu bewerben.

Besonders Obacht sollte bei im Internet angepriesenen Mitteln gegeben werden. Gerade hier werden den Q10-Produkten häufig nicht bewiesene Wirkungen zugesprochen.

4. Worauf sollte ich bei der Verwendung von Coenzym Q10-Produkten achten?

Laut Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin bestehen bei einer Aufnahmemenge von 10-30 Milligramm täglich keine gesundheitlichen Bedenken. Produkte mit diesen Dosierungen werden in Deutschland seit 1992 angeboten. Mit einer Sondererlaubnis (Allgemeinverfügung) dürfen auch Nahrungsergänzungsmittel mit einer höheren Dosierung (100 mg pro Tag) verkauft werden. Diese müssen jedoch einen Warnhinweis tragen, dass das Produkt nicht von Schwangeren, Stillenden, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verzehrt werden soll.

Vorsicht ist jedoch bei höheren Dosierungen (> 100 mg täglich) des Coenzyms geboten, die sich häufig in über das Internet vertriebenen Produkten finden. Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit, Appetitverlust und Unwohlsein, Reizbarkeit und Hautausschlag sind hier nicht auszuschließen.

In Untersuchungen wurde bei bis zu 300 mg neben gastrointestinale Störungen ein Anstieg von Laktatdehydrogenase oder GOT sowie bei Sportlern nach mehreren Tagen intensiven Trainings eine erhöhte Aktivität der Plasma-Kreatinkinase als möglicher Hinweis auf Zellschädigungen beobachtet.

Achtung Wechselwirkung!
Wenn Sie Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien) einnehmen, sollten Sie Q10 nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt nehmen. Das Coenzym ähnelt strukturell dem fettlöslichen Vitamin K und könnte die Wirksamkeit der Medikamente herabsetzen.

5. Wofür braucht der Körper Coenzym Q10?

Hinter dem Vitaminoid “Coenzym Q10”, auch genannt Q-10, Ubichinon-10 oder UQ, verbirgt sich ein fettlösliches Molekül, das in seiner Struktur dem Vitamin K und dem Vitamin E ähnelt. Q10 ist für gesunde Menschen nicht essentiell.

Q10 spielt eine große Rolle bei der Energiebereitstellung in den Körperzellen. Aus diesem Grund kommt es vor allem in Lunge, Leber und Herz vor, also den Organen, die viel Energie benötigen. Als Ubichinon (ubique = überall) wird Coenzym Q10 in allen lebenden Zellen benötigt und hergestellt. Weiterhin fängt es schädliche Sauerstoffverbindungen ab und ist somit wie Vitamin E als Antioxidans aktiv.

Zwar werden bei Personen mit Herzerkrankungen in der ärztlichen Therapie positive Effekte durch hochdosiertes Q10 erzielt, das lässt aber keinerlei Rückschlüsse auf eine Verwendung von Q10 zur Nahrungsergänzung zu. Ein Mangel an Coenzym Q10 ist sehr selten, in der Allgemeinbevölkerung sind keine Mangelsymptome bekannt. Eine Leistungssteigerung oder eine Stärkung der Abwehrkräfte durch den zusätzlichen Verzehr von Q10 wurde bereits 2001 vom damaligen Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin und später erneut von der EFSA verneint.

Bekannt ist jedoch, dass mit zunehmendem Alter die Q10-Konzentration in verschiedenen Geweben deutlich abnimmt. Davon ist vor allem das Herz betroffen. 80-Jährige haben im Vergleich zu 20-Jährigen nur noch etwa 60 Prozent des Q10-Gehaltes im Herzen. Inwieweit es sich dabei aber um Auswirkungen des normalen Altersprozesses handelt und diese dadurch aufgehalten werden können oder ob durch eine zusätzliche, kontrollierte Gabe von Q10 im Alter weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorkommen wird noch diskutiert. Das erklärt aber die oft gesehene Werbung für Q10-Produkte als Anti-Aging-Mittel, “Jungbrunnen” oder “Energie-Vitamin” und den häufigen Verkauf auf sogenannten “Kaffeefahrten”.

Bestimmte Medikamente, z.B. cholesterinsenkende Statine, hemmen die körpereigene Q10-Bildung. Dadurch kommt es zu einer Abnahme der Q10-Konzentration in den Zellen. Einige Studien zeigten eine eindeutige Abnahme um bis zu 50 Prozent von Q10 unter einer Statin-Therapie. Inwieweit die Verwendung eines Q10-Produkts bei einer solchen Dauertherapie sinnvoll ist, muss der Arzt entscheiden. Gleiches gilt für Personen mit einer Phenylketonurie.

Möglicherweise kann die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit wasserlöslichem Q10 (Ubichinol) auch für Diabetiker hilfreich sein, das sollte aber ebenfalls im Vorfeld mit dem Arzt besprochen werden.

Langzeitstudien zur alleinigen Einnahme von Coenzym Q10 – vor allem bei verschiedenen Altersgruppen – existieren praktisch nicht, sodass mögliche chronische Auswirkungen nicht eingeschätzt werden können. Es gibt aber eine Studie über 4 Jahre, in der der Einsatz von Q10 (200 mg pro Tag) in Kombination mit Selen bei älteren Menschen mit anfangs niedrigen Q10-Werten untersucht wurde.

Coenzym Q-10 auf www.tasnim.eu kaufen
Coenzym Q-10 bei Tasnim kaufen. https://tasnim.eu/

6. Was ist ein Enzym? Was ist ein Coenzym?

Enzyme sind Biokatalysatoren, die biochemische Reaktionen im Körper beschleunigen. Die meisten Enzyme sind hierbei komplexe Eiweiße und von ihrer Wirkung her sehr spezifisch. Bei der Verrichtung ihrer Arbeit greifen ihnen sogenannte „Coenzyme“ unter die Arme. Zu einem der bekanntesten Coenzyme zählt Q10.

7. Kann ich meinen Tagesbedarf über die Nahrung decken?

Es gibt verschiedene Wege, über die Coenzym Q10 für den menschlichen Organismus bereitgestellt wird. Als fettlöslicher Stoff ist es vor allem in fetthaltigen Lebensmitteln zu finden. Tierische Lebensmittel enthalten hohe Mengen Q10, vor allem Fleisch, Fisch, Geflügel, Leber, Ei und Butter. In pflanzlichen Lebensmitteln sind geringere Mengen zu finden, mit Ausnahme von Speiseölen wie Soja-, Raps- und Sesamöl sowie Hülsenfrüchten, Soja und Nüssen. Mit der Nahrung werden zwischen 5 und 10 Milligramm Coenzym Q10 aufgenommen

Der Körper ist aber auch in der Lage, das Vitaminoid aus den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin sowie aus der in Pflanzen vorkommenden “Mevalonsäure” selber zu bilden. Weiterhin ist es Darmbakterien möglich, den Stoff zu erzeugen, welcher anschließend in die Blutbahn aufgenommen wird. Somit wäre eine Aufnahme von Q10 über die Nahrung nicht notwendig, eine zusätzliche Nahrungsergänzung ist für Gesunde dementsprechend überflüssig.

8. Mangel

Ein permanenter Q-10-Mangel kommt selten vor. Man findet ihn gehäuft bei Patienten mit Myopathien. Da die an der Biosynthese von Q-10 beteiligten Enzyme noch nicht alle bekannt sind, ist es ohne weiteres möglich, dass Mutationen in einem der betroffenen Gene noch nicht identifiziert sind.

Eine Möglichkeit für temporären Q-10-Mangel stellt die Medikation mit Statinen dar, wo durch die Hemmung der HMG-CoA-Reduktase die Ausgangsstoffe für die Biosynthese von Q-10 verringert werden, was zu einem Rückgang der Plasmawerte führt. Über die Verfügbarkeit von Q-10 im Muskel ist dagegen nichts bekannt, ebenso wenig wie über eine Wirksamkeit von erhöhter Zufuhr.

9. Nahrungsergänzung

Über die Nahrung nimmt ein Mensch täglich etwa drei bis fünf Milligramm des Coenzyms auf, was nicht zwingend notwendig ist.[12] Bei seltenem erhöhtem Q-10-Bedarf kann eine Nahrungsergänzung helfen, einen Mangel zu vermeiden oder auszugleichen. Für einen Erwachsenen beträgt die von den meisten Wissenschaftlern in solch einem Fall empfohlene Dosierung von Q-10 als Nahrungsergänzung 30–200 mg pro Tag. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat verfügt, dass in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform mit Q-10 nur in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn „die tägliche Verzehrsmenge von 100 mg Coenzym Q10 bei einer Verzehrsempfehlung von einer Kapsel pro Tag nicht überschritten wird“ und die Kennzeichnung vor dem Verzehr durch Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren warnt.

10. Vorkommen

Q-10 findet sich reichhaltig im Fleisch von Organen (Leber), öligem Fisch (Sardinen, Makrelen usw.), Nüssen (z. B. Pistazien), Hülsenfrüchten, Sesamsamen, Sonnenblumenkernen, Pflanzenölen, Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Spinat, Rosenkohl und Brokkoli. Kochen kann das Coenzym jedoch zerstören.

Coenzym Q-10 auf www.tasnim.eu kaufen
Coenzym Q-10 bei Tasnim kaufen. https://tasnim.eu/

11. Herstellung

Für die Herstellung von Q-10 werden drei Verfahren eingesetzt: Fermentation von Hefen, Fermentation von Bakterien und chemische Synthese.

Beim Hefefermentationsverfahren entsteht Q-10 in der so genannten trans-Konfiguration, was bedeutet, dass es identisch ist mit dem natürlich auftretenden CoQ10, wie man es in Fleisch, Fisch oder anderen Lebensmitteln findet.

Die Sicherheit von Hefefermentation wurde durch mehrere Sicherheitsstudien bestätigt, die von einem der weltweit führenden Versuchslaboratorien (Covance Laboratories Inc.) durchgeführt wurden. Darüber hinaus wurde in einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie nachgewiesen, dass CoQ10 von Hefefermentation in Dosierungen bis 900 Milligramm pro Tag absolut sicher und gut verträglich ist.

Das durch chemische Synthese hergestellte Q-10 enthält das cis-Isomer (eine im natürlich auftretenden Q-10 nicht vorhandene Molekularstruktur), über dessen Sicherheit bisher keine intensiven Studien durchgeführt worden sind.

Coenzym Q-10 auf www.tasnim.eu kaufen
Coenzym Q-10 bei Tasnim kaufen. https://tasnim.eu/
12. Quellen:

Alehagen U et al. (2015): Reduced Cardiovascular Mortality 10 Years after Supplementation with Selenium and Coenzyme Q10 for Four Years: Follow-Up Results of a Prospective Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Trial in Elderly Citizens. PLoS ONE 10(12): e0141641. doi:10.1371/journal.pone.0141641, abgerufen am 23.06.2020

arznei-telegramm (2010): Coenzym Q10: Zusatz bei Statintherapie erforderlich?, abgerufen am 23.06.2020

Bayer, W./Schmidt, K. (2002): Coenzym Q10 – Aktueller Erkenntnisstand, abgerufen am 23.06.2020

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin(2001): Ernährungsmedizinische Beurteilung von Werbeaussagen zu Coenzym Q10, abgerufen am 23.06.2020

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (2014): Bekanntmachung einer Allgemeinverfügung gemäß § 54 des Lebensmittel – und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) für das Verbringen in die Bundesrepublik Deutschland und das Inverkehrbringen eines Nahrungsergänzungsmittels mit Zusatz von Coenzym Q10 (BVL 14/01/002) vom 12. Februar 2014

European Food Safety Authority (EFSA) (2010): Scientific Opinion on the sub-stantiation of health claims related to coenzyme Q10 and contribution to normal energy-yielding metabolism (ID 1508, 1512, 1720, 1912, 4668), maintenance of normal blood pressure (ID 1509, 1721, 1911), protection of DNA, proteins and lipids from oxidative damage (ID 1510), contribution to normal cognitive function (ID 1511), maintenance of normal blood cholesterol concentrations (ID 1721) and increase in endurance capacity and/or endurance performance (ID 1913) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No1924/2006

Gröber U: Arzneimittel und Mikronährstoffe, 2. neu bearbeitete Auflage 2012. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, S. 251

EU-Register für nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel, abgerufen am 23.06.2020

Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 09.08.2012 – I-4 U 22/12, abgerufen am 23.06.2020

Hagmann, J. (2008): Repetitorium Biochemie, freiburger graphische betriebe: Freiburg

Hahn A (2006): Nahrungsergänzungsmittel und ergänzende bilanzierte Diäten. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, S. 337-342

Hahn A et al. (2005): Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, S. 117ff

Koolman, J./Röhm, K.-H. (2009): Taschenatlas. Biochemie des Menschen, 4., vollständig überarbeitet und erweitere Auflage, Georg Thieme Verlag: Stuttgart/New York

Königshoff, M./Brandenburger, T. (2012): Kurzlehrbuch Biochemie, 3., überarbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag: Stuttgart/New York

Look, M.: Coenzym Q10 (2006). Sinnvoll oder notwendig bei einer Statin-Therapie, Pharmazeutische Zeitung online, abgerufen am 23.06.2020

Löffler, G. (2008): Basiswissen Biochemie mit Pathobiochemie, 7. Komplett überarbeitete Auflage, Springer Medizin Verlag: Heidelberg

Coenzym Q10 – das Möchtegern-Wundermittel. https://www.medizin-transparent.at/coenzym-q10-das-mochtegern-wundermittel, Stand: 31.03.14, abgerufen am 23.06.2020

Ritzko M (2019): Mit Ubichinol gegen Diabetes-Folgeschäden. Ernährung im Fokus (2), S. 131